Der „Fluch & Segen“ von Instagram

In der Stillzeit habe ich mich regelrecht in die App verliebt. Instagram. Ob Tag oder Nacht, die App war neben dem Babyboy immer an meiner Seite. Ob ich tagsüber zwei Stunden mit einem hungrigen Piranha auf dem Sofa verbrachte oder nachts zwischen 3 und 4 wach war… mit Instagram und all den tollen Accounts dort fühlte ich mich noch mittendrin, statt nur dabei. Ein bisschen mittendrin, in der „Welt da draußen“. In der coolen Lifestyle-Welt durch all die Beauty, Fashion & Lifestyle-Accounts in meinem Stream – aber auch als eine von „uns“, durch das Verfolgen von vielen tollen Mami-Accounts.

Tolle Bilder, kurze Texte, ein unkompliziertes Austauschen… schnell zu genießen. Auch mit vielen Unterbrechungen, Stopps, Handy an die Seite legen,… mit Unterhaltungsfaktor. Entertainment aber auch Ratgeber. Ich folge auch vielen Mamis mit Kids, die ungefähr so alt wie der Babyboy sind & unsere Stories, Gedanken, Ideen waren oft sehr ähnlich. Nicht alleine mit der ein oder anderen Situation zu sein, beruhigt – auch heute noch 😉 Und nur die Mamis kommentieren auch mal nachts um 3.00 Uhr und ich weiß: Ah, auch ein waches Baby im Hause XYZ 😉 & eine wahre Discoqueen am Start (ich schrieb schon einmal darüber)

Crazy, ich merke gerade, dass ich über eine App schreibe.

Aber für mich ist es vielmehr als „nur ’ne App“, sondern es ist ein loses Netzwerk an Menschen, die inspirieren, erzählen, die einen an ihrem Leben teilhaben lassen. Ein Netzwerk zum Austauschen, Tipps, Anregungen und Ideen suchen. Und durch das Verfolgen von manch einem Account über schon mehr als ein Jahr, hat man das Gefühl, dass man die Person schon richtig kennt 😉 Oder aber, wenn man auf einem Bloggertreffen neue Blogger trifft, denen man schon auf Insta folgt, dann hat man sogleich tolle Gesprächsthemen. Praktisch, oder?

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Wir wollen bald in den Urlaub und anstatt stundenlang über Google zu suchen, habe ich einfach mal auf Instagram gefragt, ob unser Traumziel auch für das Reisen mit Baby geeignet ist. Und siehe da, viele tolle Tipps und sogar Insider-Infos. Und weitere tolle Antworten auf Nachfragen meinerseits. Ein anderes Beispiel: Bekomme ich einen Restauranttipp, schaue ich so gut wie gar nicht mehr auf der Website, sondern suche nach relevanten Hashtags auf Instagram, um echte Bilder zu bekommen. Und tatsächlich wurde ich damit noch nie enttäuscht.

Das ist die eine Seite von Instagram. Die andere kann Kopfschmerzen machen. Denn die sagt manchmal

WAS? ÄTSCH-BÄTSCH! DU NICHT!

Du gehörst nicht dazu, bist nicht dabei, hast dies nicht, hast das nicht. Kein Gefühl von Neid oder Eifersucht. Aber, aber…. im Mami-Leben geht einfach nicht mehr alles. Kein Wochenendtrip spontan, nach Lissabon. Kein Liebesurlaub auf Mykonos. Und Bonn ist nicht Berlin. Kein Drink in der Monkey Bar. Auch bin ich weder Soho Club Mitglied, noch habe ich ein Arsenal an YSL, Chanel oder MCM Taschen. Dazu hätten wir auch gar keinen Platz mehr 😉 Und sowieso sind in solchen Momenten auch alle cooler angezogen, können besser kombinieren, haben die neuesten Styles…

caseable Irma Missbonnebonne Instagram Fluch und Segen Blog Lifestyleblog Bonn Köln coole Hülle iPhone S5 CKeine YSL-Tasche, aber wenigstens ein cooles Irma Handycase von caseable 😉

Aber dabei ist es ja so. Drinks auf dem Balkon mit dem Liebsten schmecken meist genausogut wie in der Monkey Bar. In einer Hütte in den Alpen mit den besten Freunden zu schlafen, ist genauso schön, wie im Soho House zu sein. Und ob ich nun mit meiner MiuMiu-endlich-gekauft-Tasche immer noch mit den anderen Taschen liebäugeln muss? Nein, aber es ist dieses: Immer wieder sehen und irgendwann denken: Ach, ich will auch. Furchtbar!

Somit macht mir meine Lieblingsapp, auf der ich auch liebend gerne selbst Fotos und Stories online stelle, an manch einem Alleine-Baby-Schläft-Schon-Und-Ich-Sitze-Am-PC-und-parallel-am-Handy-Abend Kopfschmerzen.

Schauen wir mal, wo das noch hinführt. Mit Instagram und mir. Sollte ich bald zufällig ein Bild mit YSL Tasche (Freiwilliger vor, wer zahlt?) aus der Monkey Bar in Berlin posten, dann wisst ihr, wer Schuld ist! Und ich Schäfchen, bin der Herde gefolgt. So einfach geht’s 😉 So, und jetzt schaue ich erst mal, was so bei meinen Lieblingsaccounts los ist. Vielleicht hat ja wer eine tolle Reisetasche gepostet. So eine suche ich nämlich seit Weihnachten schon vergeblich.

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4 Comments

  1. says: Paola

    Schöner Artikel. Instagram ist wirklich praktisch. Ich habe dort ein Restaurant geliked in meinem letzten Urlaubsort (Zakynthos, griechische Insel) und habe tatsächlich ein paar Zeilen mit dem Restaurantbesitzer geschrieben. Das wäre früher undenkbar gewesen und es entsteht eine ganz andere Art der Vorfreude. Außerdem habe ich durch Instagram gelernt, wie man Dufttartes (Yankee Candle, Insta made me buy it…) verwendet *lach* daran bin ich früher immer vorbei gelaufen und dachte „Kein Docht dran, was soll das sein? Egal.“ Jetzt bin ich süchtig. 🙂 Aber wie Menschen jeden Morgen ihr Frühstück derart künstlerisch in eine Schale drappieren können werde ich nie verstehen.

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